3/15 Frühlingskonzert des Musikvereins „Harmonie“ Linkenheim-Hochstetten

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3/15 Frühlingskonzert des Musikvereins „Harmonie“ Linkenheim-Hochstetten

Werner Gerhäuser und „sein“ JugendorchesterDer Musikverein „Harmonie“ hatte am Samstag, den 21. März, wieder zu seinem Frühlingskonzert ins Bürgerhaus nach Linkenheim eingeladen. Vor gut gefüllten Rängen konnte der 1. Vorsitzende Steffen Kolb wieder zahlreiche Gäste begrüßen, darunter Bürgermeister Günther Johs sowie den designierten Bürgermeister Michael Möslang. Auch in diesem Jahr wurde das Konzert von dem Jugendorchester eröffnet.

Unter der Leitung von Werner Gerhäuser erklang die berühmte Filmmusik von Klaus Bradelt „Fluch der Karibik“.

Danach machte Patrick Kampermann seinem Posaunenregister alle Ehre und brachte sein Solo in dem Stück von Siegmund Andraschek „Der Junior“ mit kräftigem Ton souverän über die Runde. Ein Werk, bei dem der junge Posaunist sowohl musikalisch als auch technisch sehr gefordert wurde.

Doch auch das Trompetenregister hatte mit Sina Franz eine Solistin vorzuweisen. Bei ihrem Stück „Der kleine Nick“ bewies sie Nervenstärke und strahlte trotz ihrer Jugend eine beachtliche Ruhe auf der Bühne aus und demonstrierte mit ihrem Solo, dass auch junge Musiker durchaus auf dem Gebiet der traditionellen Blasmusik überzeugen können. Durch den Abend führte als Moderatorin die Vereinskassiererin Dr. Iris Müller-Reinartz, die es sich nicht nehmen ließ, eigens eine Probe des Blasorchesters zu besuchen, um sich auf ihre neue Rolle im Verein vorzubereiten. So führte sie charmant und sehr sachkundig durch das Programm.

Das Blasorchester der „Harmonie“ Linkenheim-HochstettenAnschließend nahm das Blasorchester auf der Bühne Platz und unter der Leitung ihres neuen und alten Dirigenten Thorsten Reinau brachten die 43 Musiker des Musikvereins gleich bei der Eröffnung mit der Ouvertüre zur Oper „Die Stumme von Portici“ das Bürgerhaus zum Erbeben. Thorsten Reinau hatte es wieder geschafft ein höchst anspruchsvolles Programm zusammenzustellen. Die „Folkloristischen Fantasien“, ein Werk des bekannten slowakischen Komponisten Karol Pádivý, ist ein Paradebeispiel dafür. Pádivý beweist eindrucksvoll, wie man aus slowakischer Volksmusik mit kunstvollen und sehr anspruchsvollen Stilmitteln ein berauschendes Werk entstehen lässt. Dieses Werk ist musikalisch und technisch auf so hohem Niveau, dass es nicht verwundert, wie Moderatorin Iris Müller-Reinartz erwähnte, dass es erst 60 Jahre nach seiner Entstehung hier im Bürgerhaus seine deutsche Erstaufführung erfuhr.
Das 300-jährige Jubiläum der Stadt Karlsruhe nahm Dirigent und Komponist Thorsten Reinau zum Anlass, der badischen Metropole eine Komposition zu widmen und mit dem neuen Marsch „Karlsruhe 1715-2015“ wurde das Publikum in eine ca. 20-minütige Pause geschickt.
In der Pause konnten sich die Zuhörer an den kulinarischen und kunstvoll garnierten Köstlichkeiten erfreuen, die fleißige Hände in stundenlanger Kleinarbeit am Nachmittag vorbereitet hatten.

Der zweite Teil begann eindrucksvoll mit einem Werk des französischen Organisten Louis Lefébure-Wély. Seine wohl bekannteste Orgelkomposition „Boléro de Concert“ faszinierte den Komponisten Reinau so sehr, dass er ein Arrangement für Blasorchester davon verfasste. Mit dem im Jahr 1932 entstandenen Lied „Granada“ kam auch die große Stunde des Trompeters und Flügelhornisten Maurice Elsäßer. Dieses Bravourstück, welches nahezu alle großen Tenöre in ihrem Repertoire haben, ist geradezu prädestiniert als Solostück für die Trompete. Maurice Elsäßer brachte routiniert sein Können zum Ausdruck und erspielte sich schon mit der ersten Kadenz ein anerkennendes Wohlwollen seitens des musikkundigen Publikums, bevor mit Ende des Stückes ein erster Applaussturm bei diesem Konzert losbrach.
Dem nächsten Titel wollte Moderatorin Frau Doktor Müller-Reinartz nicht ihre uneingeschränkte Zustimmung erteilen. „Nepi jano nepi vodu“ – Hans, trinke niemals Wasser, nur Wein ist Medizin. Sie konnte sich aber dazu durchringen, im Sinne der Kunst ein Auge zuzudrücken. Ein Solostück für Xylophon, das dem Musiker Oliver Franz so manche Übungsstunde zusätzlich im Vorfeld des Konzertes eingebracht haben wird. Mit der ganzen Coolness eines erfahrenen Schlagzeugers ließ er die Schläger über das Instrument fliegen und ein wahres musikalisches Feuerwerk prasselte auf die Zuhörer von der Bühne herunter. Ein nicht enden wollender Beifallssturm erzwang eine Zugabe, während sich die Musiker eigentlich schon auf das nächste Stück vorbereiten wollten.
Im Anschluss daran brachte das Orchester sein ganzes Können zum Ausdruck. Es glänzte mit den Melodien des griechischen Musikers Manos Hadjidakis. Seine Musik ist in Griechenland extrem populär und Hadjidakis ist einer der wenigen griechischen Komponisten, dessen Musik über sein Heimatland hinaus Weltruhm erlangt hat. Mit diesem Stück und den abschließenden Sambakompositionen „La Wummba“ und vor allem „Tico Tico“ wurde das Orchester noch einmal in allen Registern gefordert, wobei den drei Herren am Schlagwerk vor allem bei den Sambarhythmen noch einmal eine besondere Bedeutung zukam.

Fleißige Helfer beim Schnittchen richtenAls Dankeschön und Anerkennung für die geleistete Arbeit überreichte Steffen Kolb den beiden Dirigenten Werner Gerhäuser und Thorsten Reinau einen Blumenstrauß inclusive einem kleinen Geldgeschenk für die anschließende Feier im „Grünen Baum“, und dankte Iris Müller-Reinartz für diese mit Charme und überraschenderweise viel Witz versehende Moderation. Bei den Blumen ist sie aber nicht vergessen worden. Sie bat im Vorfeld darum, nicht beschenkt zu werden, da sie dies als Kassiererin des Vereins dann auch noch bezahlen müsste.
Mit einem langanhaltenden Beifall nach der Zugabe „Blue Tango“ forderte das Publikum eine zweite Zugabe, und so ließ Thorsten Reinau nocheinmal den Marsch „Karlsruhe 1715-2015“ auflegen. Erst danach entließ ein begeistertes Publikum die Musiker in den wohlverdienten Feierabend. Der Musikverein möchte sich an dieser Stelle bei allen Musikern die auf der Bühne, bei allen Helfern hinter der Theke, in der Küche oder wo auch immer Hilfe benötigt wurde, bedanken. Nur durch den Einsatz Vieler ist so ein Konzert erst möglich. Und wir denken, der Einsatz hat sich wieder einmal gelohnt und es war für alle Beteiligten und für unser Publikum ein lohnender Abend.