Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Musikvereins, die am vergangenen Freitag im Musikerheim stattfand, standen neben Ehrungen, den Tätigkeitsberichten der Vorstandschaft und Neuwahlen auch eine Änderung der Satzung sowie eine Anpassung des Mitgliedsbeitrags auf dem Programm.
Anhand von zahlreichen Fotos, Grafiken und Statistiken konnten sich die Mitglieder über die Aktivitäten der Musiker und Verwaltung informieren und sich davon überzeugen, dass Spaß an der Musik und Geselligkeit neben all den nötigen Verwaltungstätigkeiten beim Verein im Vordergrund stehen.
Zur Einstimmung auf die Versammlung spielte wie auch schon in den vergangenen Jahren das große Blasorchester, das seit dem vergangenen Sommer unter der Leitung seines neuen und alten Dirigenten Thorsten Reinau steht. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorstand, Steffen Kolb, gedachte die Versammlung der 2014 verstorbenen Mitglieder mit dem Choral „Ich hatt‘ einen Kameraden“. Bei den Verbandsehrungen, die von Reinhold Martinkowitsch, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bezirks Pfinz durchgeführt wurden, erhielten Steffen Alt, Jonas Faul, Oliver Franz, Lennart Kolb, Moritz Kolb, Heinz Nutt, Lena Schweiger und Sabine Schweiger die bronzene Verbandsehrennadel für 10-jährige Aktivität. Birgit Menzel und Regina Wiehr konnten für 30 Jahre Aktivität im Verband geehrt werden.
Anschließend gab die Vorstandschaft ihre Tätigkeitsberichte für das vergangene Jahr ab.
Einen Rückblick auf die Veranstaltungen gab Schriftführerin Sonja Schlachter wie gewohnt in Form einer Diashow, die an viele musikalische, arbeitsreiche und gesellige Stunden erinnerte. Musikervorständin Sandra Neithardt berichtete, dass das große Blasorchester aktuell über eine stattliche Anzahl von 47 Musikern verfügt. Nach dem Abschied von Dirigent Jürgen Luft beim Frühlingskonzert 2014 wurde das Orchester zunächst vertretungsweise von Jugenddirigent Werner Gerhäuser geleitet. Seit dem 1. Juli 2014 steht es wieder unter der Leitung von Thorsten Reinau, der nach seiner Rückkehr aus Österreich mit Freude wieder zum Musikverein gestoßen ist. Trotz des Dirigentenwechsels konnte das Orchester im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Proben und Auftritte absolvieren. Höhepunkt war im November das Kirchenkonzert, bei dem Dirigent und Orchester mit hoher musikalischer Qualität überzeugen konnten. Für 2015 stehen neben 2 Konzerten auch wieder Auftritte bei Sonntagsmatineen, die Teilnahme beim Blasmusikwettbewerb und eine Reise nach Weimar auf dem Programm, wo das Orchester an einer Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald teilnehmen wird.
In ihrem Kassenbericht musste Kassiererin Iris Müller-Reinartz von einem leichten Defizit berichten, das unter anderem auf ein verregnetes Musikfest auf der Insel Rott und dringend notwendige Investitionen im Musikerheim zurückzuführen ist. Sie betonte, wie wichtig neben den Einnahmen aus Festen und Konzerten auch Spenden und die Pacht durch das Bistro für die Finanzen des Vereins sind, um die hohen Kosten für Instrumente, Dirigentengehälter und Jugendarbeit zu decken. Auch wies sie darauf hin, dass der Verein dringend verlässliche Einnahmequellen, wie zum Beispiel die Mitgliedsbeiträge benötigt.
Die Jugendleiter Sabine Schweiger und Jonas Faul berichteten, dass derzeit 49 Kinder und Jugendliche bei 14 engagierten Ausbildern Unterricht auf einem Blas- oder Schlaginstrument haben. Von diesen Jugendlichen spielen bereits 10 im Blasorchester, 21 im Jugendorchester und 5 weitere in der Schüler- bzw. Vorstufengruppe. Mit Ausflügen, einer Ostereiermalaktion und einer Skifreizeit, bei der sich die Kinder aller Altersgruppen und Orchester besser kennenlernen konnten, wurde das Jugendprogramm abgerundet. Darüber hinaus werden derzeit zahlreiche Kinder im Rahmen einer musikalischen Früherziehung im Babygarten, Musikgarten oder in der Blockflötengruppe von Musikpädagoge Helmut Albert an die Musik herangeführt.
Vorstand Steffen Kolb berichtete von einer leicht gesunkenen Mitgliederzahl und verschiedenen Neuerungen, die 2014 bei Konzerten und anderen Festen eingeführt wurden. Während die beiden Konzerte und der Adventsmarkt in jeder Hinsicht sehr erfolgreich waren, machte das schlechte Wetter beim Musikfest auf der Insel Rott dem Verein einen Strich durch die Rechnung. Hohe Investitionskosten ins Musikerheim sorgten dafür, dass der geplante Umbau des Eingangsbereiches zunächst aufs Eis gelegt werden musste
Nach den Tätigkeitsberichten wurde die gesamte Verwaltung von der Versammlung einstimmig entlastet. Bei den Neuwahlen wurden Sandra Neithardt, Sabine Kampermann, Moritz Kolb, Ulrich Radhofer, Christoph Scheeder, Frank Urban und Achim Schwab als Beisitzer gewählt. Dirk Radhofer und Ralph Schweiger übernahmen gemeinsam das Amt des Kassenprüfers. Die bereits von den Musikern gewählten Musikervorstände, Jutta Franz und Sandra Neithardt (Stellvertreterin), wurden von der Versammlung bestätigt. Das Amt des Schriftführers blieb nach dem Ausscheiden von Sonja Schlachter vakant und wird zunächst kommissarisch vom 2. Vorsitzenden, Peter Wildschütz, übernommen.
Eine Anpassung der 1977 erstellten und 1993 letztmals geänderten Satzung an die Erfordernisse für Gemeinnützigkeit und die Aufnahme verschiedener weiterer Ergänzungen wurde von der Versammlung einstimmig befürwortet. Auch eine neue Beitragsordnung und eine Anpassung der Mitgliedsbeiträge zur Sicherung der Finanzen des Vereins wurden ohne Gegenstimme beschlossen.