Passend zum Volkstrauertag präsentierten die Orchester des Musikvereins bei ihrem festlichen Kirchenkonzert nicht nur himmlische und heroische Werke, sondern auch Stücke, die an den Leidensweg Christi, die Schrecken des 2. Weltkrieges oder an eine Mädchen erinnerten, das auf tragische Weise bei einem Brand ums Leben kam.
Die nachdenkliche Stimmung, die durch die Bilder des Todes aufzukommen drohte, wurde durch hoffnungsvolle Melodien verdrängt, die von Auferstehung und vom Licht des Himmels handelten. Gesanglich unterstützt wurden die Musiker von den Sängerinnen und Sängern des „Coro Minuetto“ des Gesangvereins Sängerbund.
Mit dem feierlichen Stück „You raise me up“ eröffnete das Schüler- und Jugendorchester unter der Leitung von Werner Gerhäuser das Konzert. Pfarrer Bernhard Feger freute sich, neben den Musikern auch zahlreiche Besucher zum Konzert im Gotteshaus begrüßen zu dürfen. Er erklärte, dass der Herrgott am 7. Tag nach der Erschaffung der Welt offensichtlich noch etwas Zeit hatte und so die Musik als Verbindung von Himmel und Erde erschaffen hat. Im Anschluss an die Begrüßung luden die Nachwuchsmusiker die Zuhörer mit den bekannten Melodien „Heal the World“ und „Kumbayah“ zum Träumen ein.
Das große Blasorchester unter der Leitung von Jürgen Luft begann seinen Auftritt heroisch fulminant mit der Eröffnungsmusik „Psaltrada“. Heroisch ging es auch mit „Legacy of Honor“ weiter. Dieses beeindruckende Werk beginnt mit einem ehrfürchtigen und üppigen Choral, der mit kurzen Soli für Oboe, Flöte, Trompete und Fagott durchsetzt ist. Weiter geht es mit einem großen heroischen Thema, das in einem majestätischen Höhepunkt gipfelt.
Zu einem mit „himmlisch“ überschriebenen Programmteil gehörten die nächsten beiden, sehr ruhigen und getragenen Stücke. „Allerseelen“ von Richard Strauss und „Lux Aurumque“ (güldenes Licht) von Eric Whitacre stellten höchste Ansprüche an Zusammenspiel und Intonation und forderten von den Musikern volle Konzentration. Auch mit dem folgenden Stück ging es „himmlisch“ weiter. Steven Reineke widmete seine ans Herz gehende Komposition „Heaven’s Light“ der 16-jährigen Holly Spivey, die im Oktober 2002 zusammen mit ihren Eltern bei einem Hausbrand ums Leben kam. Holly liebte die Sterne und die Musik und eine Mitschülerin schrieb nach ihrem Tod, dass sie nun „als Stern auf uns herunter schaut“. Eine hoffnungsvolle Melodie mit einem wunderschönen Flötensolo sorgte sicher beim einen oder anderen Zuhörer für Gänsehaut.
Der letzte Teil des Konzertes war mit „hymnisch“ überschrieben. Das erste Stück dieses Teils, die „Dornenkrone“, erzählte die Geschichte von Jesus Leidensweg, vom letzten Abendmahl, dem Verrat durch Judas, der Verurteilung und Kreuzigung, bis hin zur Auferstehung und Auffahrt in den Himmel. Visuell unterstützt durch Bilder von Jesus Leidensweg spielten die Musiker dramatische Passagen mit Peitschenhieben und Glockenschlägen. Majestätisch hoffnungsvolle Klänge beschrieben am Ende die Auffahrt Christi in den Himmel. Für die beiden letzten Stücke betraten nun auch die Sänger und Sängerinnen des „Coro Minuetto“ den Altarraum. Die „Hymne an die Gefallenen“ aus dem Film „Der Soldat James Ryan“ wurde den Gefallenen der Invasion der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 gewidmet und in einer Bearbeitung für Chor und Orchester vorgetragen. Auch bei der finalen Hymne „Battle Hymn 2000“, in der das bekannte „Glory Hallelujah“ verarbeitet wurde und die in einem grandiosen Finale endet, wurden die Musiker tatkräftig durch die Sängerinnen und Sänger unterstützt. Am Ende wurden die Musiker und Sänger mit anhaltendem Applaus belohnt.
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Pfarrer Bernhard Feger und die katholische Kirchengemeinde, die das Konzert in der Kirche ermöglichten. Danken möchten wir natürlich auch den Sängerinnen und Sängern vom „Coro Minuetto“, die mit ihrem Gesang zu Gelingen dieses Konzertes beigetragen haben. Ein Dank auch an das Publikum für die zahlreichen Spenden, die der Jugendarbeit zugutekommen.