11.2007, Festliches Konzert in der ev. Kirche in Linkenheim

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11.2007, Festliches Konzert in der ev. Kirche in Linkenheim

Musikalische Bibelszenen beim Kirchenkonzert

 „Die Leiden des Erzengels Michael“ im Kampf gegen den Satan und der Fall der Mauern von „Jericho“ waren die musikalischen Höhepunkte des Kirchenkonzertes, zu dem der Musikverein am vergangenen Sonntag in die evangelische Kirche geladen hatte.
Fulminant eröffnet wurde das Konzert vom großen Blasorchester unter der Leitung von Thorsten Reinau mit der Ouverture zu der im Jahr 1831 in Mailand uraufgeführten tragischen Oper „Norma“ von Vincenzo Bellini. Nach der Eröffnung konnte Pfarrer Rösch, der mit erklärenden Worten kompetent durch das Programm führte, zahlreiche Zuhörer aus Linkenheim und der näheren Umgebung in der Kirche begrüßen. Mit dem „Konzertstück für zwei Klarinetten“ bewiesen die Solisten Cindy Lukowitz und Steffen Kolb ihre Fingerfertigkeit in technisch schwierigen Passagen. Felix Mendelssohn-Bartholdy hatte dieses Stück inspiriert durch die Kochkünste zweier Freunde in nur wenigen Stunden komponiert.
 Das Jugendorchester unter der Leitung von Jan Marco Heinz eröffnete den ersten Teil seiner Liedvorträge mit dem Choral „Bandante“, der von dem amerikanischen Komponisten M.L. Daniels in klassischem Stil komponiert wurde und sich durch interessante Melodik und Instrumentierung auszeichnet. Anschließend verzauberte das Jugendorchester die Zuhörer mit wunderbaren keltischen Melodien, einmal in Form einer stimmungsvollen Ballade und einmal als temperamentvolles Lied.
Der Aufstand römischer Sklaven unter Führung von „Spartacus“ ist das zentrale Thema aus dem Adagio des gleichnamigen Balletts von Aram Katschaturjan, das vom großen Orchester als nächstes Stück aufgeführt wurde. Bekannt wurden Passagen dieses Stückes unter anderem durch die Serie „Die Onedin-Linie“ und den Film „Ice Age 2: The Meltdown“.
 Ein höchst virtuoses Werk, das technisch, rhythmisch und musikalisch höchste Ansprüche sowohl an den Solisten Stefan Franz als auch an das Orchester stellte, präsentierte das große Orchester mit dem Werk „Concert Prelude“ des britischen Komponisten Derek Bourgoise. Bevor das Jugendorchester sein Programm fortsetzte bot das große Orchester mit dem fulminanten Werk „Die Leiden des Erzengels Michael“ einen der Höhepunkte des Abends. In musikalisch kontrastreichen Szenen mit dramatischen dissonanten Passagen und majestätischen Melodien bekam sicher so manche Zuhörer eine Gänsehaut.
Einen starken musikalischen Kontrast bot auch das Jugendorchester mit den beiden nächsten Stücken „Yorkshire Ballad“ und „Das Phantom der dunklen Höhle“. Während das erste Stück musikalisch durch Gedanken an wunderschöne grüne Täler, saftiges Weideland und endlose Weiten geprägt war, beschrieb das zweite Stück mit dramatischen Szenen eine dunkle Schlucht, in das die Strahlen der Sonne nie eindringen.
 Den offiziellen Teil beendete das große Orchester mit dem Bibelepos „Jericho“ des belgischen Komponisten Bert Appermont. Der erste Satz schilderte den Zug der Israeliten durch die unwirtliche Wüste in das gelobte Land Kanaan. Die Eroberung von Jericho wird im zweiten Satz beschrieben. Auf Befehl von Jahwe ziehen die israelitischen Soldaten an sechs Tagen um die Stadt. Am siebten Tag blasen die Priester so laut wie möglich auf ihren Posaunen, bis die Mauern von Jericho schließlich einstürzen. Bei dieser dramatischen Szene, in der Dirigent Reinau die Musiker unterstützt von einem grandiosen Paukenwirbel bis zum Fortefortissimo trieb, hatte man beinahe das Gefühl, dass auch die Kirchenmauern zu beben begannen. Majestätische Melodien drückten das Siegesgefühl der Eroberer im letzten Teil des Stückes aus.
 Mit reichhaltigem Applaus belohnten die Zuhörer die Leistung der beiden Orchester des Musikvereins.
Als Zugabe spielte das große Orchester „Nessun Dorma“ aus Puccinis Oper Turandot, das durch die Interpretation Luciano Pavarottis im Rahmen eines Benefizkonzertes der drei Tenöre anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 1990 einem breiteren Publikum bekannt wurde.