Melodien, die vom Himmel kommen, präsentierte das Blasorchester des Musikvereins am vergangenen Sonntag bei seinem festlichen Konzert in der katholischen Kirche in Linkenheim. Mit Gregorianischen Gesängen, Glockenklängen und einem stetigen Wechsel von ruhigen und majestätischen Passagen boten die Musiker ein kurzweiliges Programm, das Pfarrer Bernhard Feger mit informativen Erläuterungen bereicherte.
Zum Konzertauftakt spielten die Musiker den „festlichen Zug zum Münster“ aus Richard Wagners Lohengrin. Im zartesten Pianissimo beginnend steigerten sich die Musiker unter der Leitung ihres Dirigenten Dietmar Schulze bis hin zu einem klanggewaltigen Finale im Fortefortissimo. Beim „Konzert in B-Dur“ von Josef Dominik Skroup stand der erst 14-jährige Lennart Kolb als Solist im Rampenlicht. Im Dialog mit dem Orchester spielte er auch die schwierigen Passagen der Kadenz gekonnt auf seinem Waldhorn. Das harmonische Zusammenspiel von Jung und Alt, von Menschen verschiedenster Herkunft und mit unterschiedlichsten Berufen erfreute Pfarrer Bernhard Feger besonders, denn wo sonst gäbe es einen besseren Ort für ein solches Ereignis als in einer Kirche.
Einen eher weltlichen Hintergrund hatte das nächste Stück, „Xenia Sarda“ (fremdes Sardinien), das eine persönliche Hommage des Komponisten Hardy Mertens an die sardische Gastfreundschaft und die Schönheit der Insel Sardinien ist. Dietmar Schulze zelebrierte die musikalische Vielfalt des Höchststufenstückes regelrecht mit seinen Musikern. Langsame und schnelle Passagen vom Pianissimo zum fulminanten Forte erfüllten die Kirche und zeigten die ganze Bandbreite der Klanggewalt eines Blasorchesters. Mit einem barocken Menuett von Wolfgang Amadeus Mozart leiteten die Musiker des kammermusikalische Bläserquintetts zum wohl bekanntesten Werk des Konzertabends über, dem Finale der Symphonie „Aus der neuen Welt“ von Antonin Dvorak. Die Bearbeitung für Blasorchester von Mark Hindsley stellte die Musiker vor die große Herausforderung, eine schlüssige klangliche Interpretation insbesondere der Passagen zu finden, die im Original von Streichern gespielt werden. Unter der Anleitung von Dietmar Schulze meisterten die Musiker auch diese Aufgabe mit Bravour und demonstrierten damit die musikalische Vielfalt eines Blasorchesters.
Mit dem festlichen Werk „Jubilate“, das die Kirchengeschichte des Ortes Waldkirch bei Waldshut am Hochrhein beschreibt, fanden die Musiker einen krönenden Abschluss für das festliche Kirchenkonzert. Das Finale mit einem lyrischen Thema wird umrahmt von Glockenklängen, die von Jungmusikern des Jugendorchesters dargebracht wurden. Belohnt wurden die Musiker für ihre Darbietungen mit „Standing Ovations“ von einem begeisterten Publikum. Glücklich und befreit von der Anspannung eines großen Konzerts spielte das Blasorchester die beiden ruhigen und harmonischen Stücke „The last rose of summer“ und „Highland Cathedral“ als Zugabe.
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Pfarrer Bernhard Feger und die katholische Kirchengemeinde, die das Konzert in der Kirche ermöglichten. Ein Dank auch für die zahlreichen Spenden, die der Jugendarbeit des Musikvereins und der KJG zugute kommen.