Das Leben schreibt die Comedy“ – unter diesem Motto wurden die Lachmuskeln des Publikums bei „Musikverein meets Bodo Bach“ am vergangenen Samstag heftig strapaziert. Etwa 300 Zuschauer waren ins Bürgerhaus gekommen, um einen Abend mit Stand-up-Comedy und Improvisationen erster Güte mit Bodo Bach und seiner Batschkapp zu erleben. Eingestimmt wurde das Publikum zunächst mit einem bunten Unterhaltungsmusikprogramm des großen Orchesters unter der Leitung von Dietmar Schulze. Bis zum eigentlichen Start des Comedy-Programms „4tel nach Bach“ gab es anschließend noch ein 10-minütiges Aufwärmprogramm für die Lachmuskulatur.
Lustige Kurzfilme aus dem Internet sorgten für eine lockere Stimmung und stimmten auf das folgende Comedy-Programm ein. Um 20 Uhr begrüßte Radio-FFH-Moderator Boris Meinzer, auch bekannt als „Der Dummfrager“, den eigentlichen Stargast des Abends, den Komiker Bodo Bach, auf der Bühne. In lockerem Plauderton im hessischen Dialekt erzählte Bodo Bach von „Mittelspurfahrern“, modernen Toiletten und vom Wetzlarer Publikum, das die Angewohnheit hat, lautlos zu lachen. Immer wieder ging er auf das Publikum ein. Besonders angetan hatte es ihm Christian aus der ersten Reihe, der im Laufe des Abends allerlei Späße aushalten musste. Christian nahm es aber gelassen und bekam zur Entschädigung am Ende der Show eine Pizza, die Bodo Bach live auf der Bühne bei einem Leopoldshafener Pizzaservice bestellt hatte.
Auch andere Leute wurden im Laufe des Abends am Telefon live auf die Schippe genommen. Die „Opfer“ wurden vom Publikum selbst vorgeschlagen. Da gab es zum Beispiel Mike, der am Mittag das Cerankochfeld einer Bekannten in Dielheim angeschlossen hatte. Bodo Bach schlüpfte in die Rolle eines EnBW-Mitarbeiters und beschuldigte Mike am Telefon, für einen Stromausfall im Bereich Dielheim-Eckersberg verantwortlich zu sein. In der Rolle eines Sicherheitsbeamten des Stuttgarter Flughafens machte er einer Dame weis, dass sie wegen verstärkter Sicherheitskontrollen und der Einführung von Nacktscannern bereits um 6.40 Uhr am nächsten Morgen am Flughafen sein müsste, obwohl ihr Flug erst um 13.40 Uhr gehen sollte. Eine andere Dame wurde vom „Meister ihres Autohauses“ informiert, dass der Wagen, der am Montag zur Auslieferung fertig sein sollte, vom Azubi gegen die Wand gefahren wurde. Ob ihr ein paar Beulen etwas ausmachen würden? Alle am Telefon auf die Schippe genommenen Leute waren am Anfang der Telefonate etwas verwundert über das, was Bodo ihnen am anderen Ende der Leitung erzählte, jedoch nahmen es am Ende alle mit Humor.
In der Pause waren wieder die Musiker des großen Orchesters an der Reihe, um die Zuschauer auf den zweiten Teil des Abends einzustimmen. Zunächst präsentierte Boris Meinzer, „Der Dummfrager“, einen Ausschnitt aus seinem Programm bei dem er Menschen auf der Straße zu alltäglichen Themen befragt: „Wussten Sie das Hessen seinen 60. Geburtstag feiert?“ – „Kann nicht sein, meine Oma ist 70 Jahre alt und wohnt schon immer in Hessen.“ Oder: „Stimmt es, dass Brasilien 2008 Europameister wurde?“ – „Brasilien gehört doch gar nicht zu Europa. Das liegt doch in Afrika…!“ Auch hier zeigte sich wieder – das Leben schreibt die Comedy. Das war dann auch der Aufhänger für das weitere Programm mit Bodo Bach. Egal ob Schönheitsoperationen, Protonenbeschleuniger oder Krankenhausaufenthalt – das hessische Original Bodo Bach fand in jeder Lebenssituation witzige Episoden, die das Publikum zum Lachen brachten. Am Ende der Show wollte er dem Publikum noch einen besonderen Gefallen tun. Er rief im Polizeirevier Waldstadt an und fragte, wo denn im Umkreis Polizeikontrollen wären – schließlich hätte ja der eine oder andere Zuschauer in der Pause ein Bier oder ein Glas Sekt getrunken. Nachdem der Beamte nicht sagen wollte, wo genau Kontrollen sind, bat Bodo, dass man dem Publikum dann doch wenigstens einen 10-minütigen Vorsprung lassen sollte. Auch der Polizeibeamte nahm es mit Humor, dass er live auf die Schippe genommen wurde. Bodo Bach lud ihn dafür ein, einmal zu seiner Show zu kommen.
Am Ende gab es vom Publikum viel Applaus. Offensichtlich hatte die „etwas andere Show“ mit Comedy und Blasmusik allen gut gefallen.