In der aktuellen Zeit wünschen wir uns nichts sehnlicher, als einen Neuanfang. Wieder gemeinsam musizieren, gemeinsam Konzerte veranstalten und damit einen Beitrag zum kulturellen Leben der Gemeinde beitragen. Wann es soweit sein wird? Wir wissen es nicht. Blicken wir zurück in der Vereinsgeschichte, gab es auch damals schon einen Neuanfang nach längerer Pause. Doch lesen Sie selbst im Teil 4 unserer Vereinschronik.
Der 2. Weltkrieg brachte eine jähe Unterbrechung des Vereinslebens, forderte er doch aus den Reihen der Musiker große Opfer. Da nach dem Krieg alle Vereine aufgelöst wurden, rief der frühere Vorsitzende Franz Klumpp auf den 12. Oktober 1946 die alten Mitglieder mit dem Ziel einer Vereinsneugründung zusammen. Als 1. Vorsitzender wurde Albert Lang, Schreiner, gewählt. Er wurde beauftragt, die erforderlichen Schritte bei den zuständigen Behörden zu unternehmen, damit der Vereinsbetrieb baldmöglichst wieder aufgenommen werden könne. Seine erste reguläre Versammlung nach dem Kriege hatte der Verein am 9. Februar 1947 im Gasthaus zum Löwen. An diesem Tag wurde der langjährige musikalische Leiter des Vereins, unser unvergessener Emil Ratzel verabschiedet. Der damalige Ehrenvorstand Heinrich Meuser dankte ihm für die aufopferungsvolle Tätigkeit, die er in den Jahren seit der Gründung im Jahre 1921 geleistet hat, und ernannte ihn im Auftrag der Mitglieder zum Ehrendirigenten. Ebenso verabschiedete er Franz Klumpp, den bisherigen 1. Vorsitzenden mit Dankesworten als den Mann, dessen Einsatz es zu verdanken war, daß die Kapelle in der Lage war weiter zu bestehen. Als Nachfolger von Emil Ratzel konnte als Dirigent in Helmut Zimmermann ein neuer, fähiger Mann gefunden werden.
1948, nach einem Jahr Dirigententätigkeit verließ Helmut Zimmermann unseren Ort. Sein Nachfolger wurde Adolf Heuser aus Hochstetten, der den Verein in musikalischer Hinsicht außerordentlich förderte. Einen Vorstandswechsel hatte es im Jahre 1949 gegeben. Artur Ratzel, der Sohn des früheren Dirigenten Emil Ratzel hatte dieses Amt von Albert Lang übernommen.
Im Jahre 1949 erfolgte auch wieder der Beitritt zum neu gegründeten "Bund Süddeutscher Volksmusik". In den Jahren nach dem Kriege, als die allgemeine Vereinstätigkeit wieder auflebte und wieder vermehrt Veranstaltungen durchgeführt wurden, war die Kapelle wieder ein gefragter Gast bei vielerlei Anlässen. Platzkonzerte an verschiedenen Plätzen innerhalb des Ortes wurden fast jährlich durchgeführt.
Selbstverständlich gehörten auch Besuche bei befreundeten Vereinen sowie die Mitwirkung bei Wertungsspielen zum Programm. Man bemühte sich auch wieder vermehrt um die Jugend.
Die nun langsam wieder besser werdenden Zeiten ermöglichten es, dass man im Juli 1950 zwei Jugendausbilder, Heinrich Früh und Adolf Heuser jun. verpflichten konnte.