Es wird gefeiert
Ja, das ist schon richtig. Dieses Jahr feiert der Musikverein Harmonie sein 100 jähriges Bestehen. Gerne würden wir an dieser Stelle bereits einen Ausblick geben, wie sich das Jubliäumsjahr gestalten wird. Leider ist eine Planung aktuell nicht möglich. Blicken wir also zurück, wie damals Jubiläum begangen wurde.
Nachdem das 25-jährige Jubiläum des Vereins dem Krieg zum Opfer gefallen war, wurde beschlossen, das 30-jährige Bestehen vom 9. - 11. Juni 1951 zu feiern.
Im Protokoll vom 20. Januar ist vermerkt, dass man das Fest der Zeit entsprechend in einem bescheidenen Rahmen durchführen möchte. Es wurde dann aber doch zu einer großen Demonstration für die Volksmusik.
Das Festbankett fand in der Dreschhalle in der Bahnhofstraße statt. Im abschließenden Bericht ist vermerkt, dass zu Festbeginn die Halle bis auf den letzten Platz besetzt war. Es dürften wohl 600 - 800 Gäste gewesen sein. Den Festabend gestalteten der Jubiläumsverein sowie der Gesangverein Sängerbund, eine Turnriege des Turnvereins sowie die befreundeten Musikvereine aus Hochstetten, Eggenstein und Neudorf.
Den Auftakt am Sonntag machte die Jubiläumskapelle mit einem Morgenkonzert. Beim Festzug am Nachmittag nahmen fast alle örtlichen Vereine teil, den anschließenden musikalischen Teil bestritten die Musikvereine aus Hochstetten, Graben, Neureut, Liedolsheim, Spöck und Rußheim.
Am Sonntag und Montagabend konnte dann unter den Klängen der gastgebenden Kapelle ausgiebig getanzt werden. Fazit im Protokoll: "In den frühen Morgenstunden des Dienstag nahm dann das frohe und stimmungsvolle Fest seinen Abschluss. Das Fest hinterließ bei der Bevölkerung einen sehr guten Eindruck". Interessant ist in diesem Zusammenhang auch folgendes: Im Protokoll der folgenden Versammlung wurde bekanntgegeben, dass der Umsatz beim Fest etwa 4.000,- DM betragen habe mit einem Gewinn von ca. 1.000,- DM. "Dieser Gewinn überstieg erheblich die Einnahmen der letzten Jahre".
Wenn man bedenkt, dass allein beim Festbankett schon einige hundert Gäste anwesend waren, zeigt das, mit wie wenig Geld der Bürger zu jener Zeit auskommen musste. Der Verein hatte vor dem Fest die einheimischen Geschäftsleute wegen Spenden für eine Tombola angeschrieben. Offensichtlich kamen auch originelle Spenden zusammen, denn beider Versammlung wurde noch ein Paar Damenschuhe sowie ein Ster Holz, die nicht abgeholt worden waren, unter den Mitgliedern versteigert.