Die Osterfeiertage sind vorbei und das Aprilwetter macht seinem Namen auch alle Ehre. Hin und wieder trifft man doch tatsächlich jemanden, der schon einen Impftermin ergattern konnte. Ansonsten nichts Neues im Vereinsleben. Der Probebetrieb ruht weiterhin. In der öffentlichen Diskussion taucht die Laienmusik leider überhaupt nicht auf. Zeit genug also mal wieder einen Blick zurück in der Vereinsgeschichte zu werfen.
Musikfreunde und Nachwuchssorgen
Am 18. November 1951 fand im Gasthaus zum Adler eine Gruppentagung unter dem Vorsitz des Verbandsvorsitzenden Friedrich Hohn statt. Bei dieser Tagung schlossen sich die Musikvereine Eggenstein, Neureut, Hochstetten und Linkenheim zu einer Gruppe innerhalb des Verbandes zusammen. Von diesem Zusammenschluss erhoffte man sich eine bessere gegenseitige Unterstützung und eine harmonische Zusammenarbeit, so die Einschätzung der Vereinsverantwortlichen.
Ein erstes gemeinsames Gruppenkonzert fand dann am 14. März 1954 im Adlersaal in Linkenheim statt. Zum Ende des Jahres 1953 musste Adolf Heuser aus beruflichen Gründen den Dirigentenstab niederlegen. Sein Amt übernahm nun Artur Ratzel, bisher 1. Vorsitzender und Sohn unseres unvergessenen Emil Ratzel. Den Vorsitz übernahm nun Robert Ratzel, der Bruder von Artur Ratzel. Am 28.5.1954 beschloss der Verein den Austritt aus dem Bund süddeutscher Volksmusiker und Eintritt in den neu gegründeten Volksmusikverband Baden-Pfalz. Vom 30.6. - 2.7.1956 feierte der Verein sein 35 jähriges Stiftungsfest verbunden mit dem Bezirksmusikfest des Bezirks "Untere Hardt". Im Jahre 1956 kamen auch Bestrebungen in Gange, den Verein in die Feuerwehr aufzunehmen und als Feuerwehrkapelle weiterzuführen. Es wurden auch verschiedene Satzungsvorschläge ausgearbeitet. Die Bemühungen verliefen jedoch im Sande. Über weiterführende Verhandlungen ist in den Protokollen jedenfalls nichts vermerkt. Im Jahre 1958 fand dann wieder ein Vorstandswechsel statt. Edmund Zwecker übernahm das Amt von Robert Ratzel. Im selben Jahr wurde auch das Dirigentenamt von Heinrich Nees, dem späteren Bezirksvorsitzenden versehen.
Ab dem Jahre 1959 führte dann Wilhelm Metz den Verein. Außerdem übernahm auch Artur Ratzel wieder das Dirigentenamt. Nachdem im September 1960 der bisherige 2. Vorsitzende Willi Hermann den Vorsitz übernommen hatte, kam das Vereinsschiff wieder in ruhigeres Fahrwasser. In fast allen Nachkriegsprotokollen wurde über fehlenden Nachwuchs geklagt. Nunmehr zeichnete sich die Möglichkeit ab, doch eine Jugendkapelle gründen zu können. Aus dem Versammlungsprotokoll vom 26. 1. 1961 geht hervor, dass sich 10 Jungmusiker in Ausbildung befanden.
Das 40-jährige Bestehen des Vereins wurde in Verbindung mit dem Bezirksmusikfest vom 8. - 10. Juni 1961 gefeiert. Bei diesem Fest zeichnete der damalige Verbandspräsident Friedrich Hohn drei Musiker, nämlich Ehrenvorstand August Funk sowie Wilhelm und Fritz Burgstahler für 50-jährige aktive Tätigkeit mit der goldenen Verbandsehrennadel aus. Dies wiederum ist ein weiterer Hinweis dafür, dass bereits vor der Gründung des Musikvereins Harmonie eine Musikvereinigung in unserer Gemeinde bestanden haben muss.
Fortsetzung folgt.