Wieder einmal füllte der Musikverein Harmonie am vergangenen Samstag das Bürgerhaus mit frühlingshaften Klängen. Zahlreiche Gäste sind erschienen, um das abwechslungsreiche Programm zu genießen. Für das Jugendorchester war das Konzert ein ganz Besonderes. Nach dem letzten Frühjahrskonzert hatte sich die Besetzung des Orchesters stark verändert: einige der mittlerweile erwachsenen JungmusikerInnen wurden endgültig ins große Blasorchester aufgenommen. Dafür durften aber auch alle MusikerInnen des Schülerorchesters in das Jugendorchester aufsteigen und dort teilweise sogar die führenden Stimmen übernehmen. Neu war dieses Konzert aber auch die Dirigentin des Orchesters. Unser langjähriges Mitglied Carolin Bauer hat letztes Jahr ihre Ausbildung zur Dirigentin begonnen und durfte Anfang des Jahres die musikalische Leitung des Jugendorchesters übernehmen und löste damit Thorsten Reinau nach über sieben Jahren ab.
Unter diesen Voraussetzungen wurde das Konzert mit einer Mischung aus Vorfreude und Aufregung mit einem der bekanntesten Eröffnungsstücke der Welt, der „Zarathustra-Fanfare“, eröffnet. Für die JungmusikerInnen war es danach mit Sicherheit ein Highlight, die Filmmusik von einem der erfolgreichsten Animationsfilme des letzten Jahrzehnts, „Drachenzähmen leicht gemacht“, zu spielen. Im Anschluss konnten Lilian Seitz, Lieselotte Feigl, Ben Herrmann und Philipp Boyer beim Solostück „Hot & Slow“ ihr Können am Saxophon unter Beweis stellen und das Bürgerhaus mit Rock- und Bluesklängen füllen. Wie jedes Jahr gab es auch wieder eine neue Version von „The Kids Favorites“. Die Musiker durften sich registerweise ein beliebiges Stück aussuchen, das dann vom ehemaligen Jugenddirigenten Thorsten Reinau arrangiert wurde. Es kam ein Medley von vier fetzigen Stücken zustande, mit dem sich das Jugendorchester verabschiedete und das Publikum in die Pause entließ. Sowohl Carolin Bauer als auch das neue Jugendorchester können auf ein gelungenes und unterhaltsames erstes Konzert zurückblicken, welches vom Publikum mit reichlich Beifall belohnt wurde.
Den zweiten Teil des Konzerts eröffnete das große Blasorchester des Musikvereins Harmonie unter der Leitung von Thorsten Reinau schwungvoll mit der Ouvertüre „The Hounds of Spring“. Dieses Stück vertont eine unbeschwerte junge Liebe im Frühling und war damit ein passender Einstieg in das diesjährige Frühjahrskonzert. Robin Böhringer füllte dann beim größten Solo des Abends „A.S.-Dur“ das Bürgerhaus mit vollen Bariton-Klängen. Er konnte sowohl bei den schnellen, rhythmischen Passagen von seiner Technik überzeugen, als auch in den melodischen Teilen mit seinem Klang und dem Gefühl für die Musik glänzen. Bei den Stücken „Erinnerung an ein Ballerlebnis“ und „Bugatti Step“ konnten viele weitere Solisten souverän ihr Können zeigen und den Abend mit den verschiedenen Klangfarben ihrer Instrumente bereichern. Einen besonderen Beitrag leistete auch die neue Jugenddirigentin Carolin Bauer, die noch einmal den Taktstock schwingen durfte. Da sie das Stück „Flowing Borders“ bei ihrer Dirigentenprüfung Mitte des Jahres dirigieren wird, hat sie dieses zur Übung mit dem Orchester eigenständig erarbeitet. Den ersten „Probelauf“ vor großem Publikum konnte sie erfolgreich meistern.
Der Höhepunkt des Abends war definitiv die Filmmusik der Star Wars Trilogie. Unter den zahlreichen Fassungen, die es mittlerweile für Blasorchester gibt, hat Thorsten Reinau eines der anspruchsvollsten Arrangements ausgesucht. Der amerikanische Arrangeur Donald Hunsberger orientierte sich stark an dem Original von John Williams, weshalb das Orchester in den Proben technisch stark gefordert war. Die viele Arbeit hat sich am Ende aber ausgezahlt, sodass in vier Sätzen Prinzessin Leia, Yoda und Darth Vader kraftvoll verkörpert werden konnten. Das Orchester wurde mit anhaltendem Beifall belohnt und verabschiedete sich mit zwei Zugaben vom Publikum.
Ein besonderer Dank gilt Verena Kindinger, die charmant durch das Programm des Blasorchesters geführt hat und das Publikum auf eine frühlingshafte Reise mitgenommen hat. Ein Teil der Stücke wurde durch die NotenpatInnen Yvonne Bressem, Wolfgang Biwer, Sonja Schlachter und Carolin Bauer finanziert, vielen Dank!